Das Thema Sicherheit ist in Elz immer wieder ein Thema. Wilde Müllablagerungen, Vandalismus und Sachbeschädigung an bestimmten Schwerpunkten sind aber immer schon ein Dauerthema in der Gemeinde. Zu nennen sind hier insbesondere als neuralgische Punkte die Sporthalle, das Bürgerhaus und der Bereich rund um die Gärten, den Reitplatz und die Freizeitanlage. Auch über den Diebstahl von Metall auf dem Friedhof wurde in jüngster Zeit wiederholt in der Presse berichtet.
Dies belegt auch die Kriminalitätsstatistik der Polizeidirektion Limburg-Weilburg. So lag Elz bei der Anzahl der Kriminalitätsfälle bezogen auf die Anzahl von Straftaten pro 100.000 Einwohner (Häufigkeitszahl) in den letzten Jahren regelmäßig direkt hinter den Kreisstädten vor allen anderen Gemeinden im Kreis. Erst 2019 sank die Zahl der Kriminalitätsfälle um 36 auf insgesamt 247 Fälle.
Was hat die Gemeinde nun für die Sicherheit ihrer Bürger getan?
Der „Freiwillige Polizeidienst“ (seit 2006 in Limburg und Elz, zeitweise bis zu fünf Kräfte, zuletzt nur noch zu zweit, und das aber auch nur noch zu bestimmten Anlässen) ist, nach vielen erfolgreichen, aber zuletzt immer mehr erfolgloseren Jahren Ende 2020 weggefallen.
Die Gemeinde hat z. Z. als Ortspolizei nur eine Vollzeitkraft und zwei geringfügig Beschäftigte als Verstärkung beschäftigt. Die Vollzeitkraft ist aber überwiegend (66 %) mit dem ruhenden Verkehr und Ermittlungen beschäftigt und nur zu 34 % u. a. mit illegaler Müllentsorgung (Bericht in der Gemeindevertretung vom 18.12.2019).
Speziell wegen der Situation in den Gärten nahe der Reithalle wurde der Gemeindevorstand beauftragt, u. a. häufigere, vor allem spätabendliche Doppelstreifengänge (Hilfspolizistin plus entsprechend beauftragtem Sicherheitsdienst) und auch verstärkte Kontrollen im Bereich des Skaterplatzes durchführen zu lassen.
Zuletzt wurde auf Antrag der SPD-Fraktion die Stelle eines „Schutzmanns vor Ort“ eingerichtet (Antrag in der Gemeindevertretung vom 09.11.2020). Hierbei handelt es sich um einen Polizeibeamten, der in Hadamar und Elz auch Streifengänge durchführen kann, aber auch Sprechzeiten anbieten.
Auch nimmt die Gemeinde neben der Kreisstadt Limburg sowie Bad Camberg und
Weilburg an dem Programm „Kommunale Sicherheitsinitiative Kompass“ teil.
KOMPASS (KOMmunalProgrAmmSicherheitsSiegel) zielt auf eine nachhaltig ausgerichtete Verzahnung sowie eine noch engere Zusammenarbeit zwischen Bürgern, Polizei und Kommunen ab. Die Polizei Hessen bietet die Möglichkeit, gemeinsam mit den Kommunen und den Bürgern sowohl die spezifischen kommunalen Sicherheitsbedürfnisse als auch die Sorgen und Ängste der Bürger zu erheben, zu analysieren und zusammen ein passgenaues Lösungsangebot zu entwickeln.
Diese Maßnahmen sind aber bei weitem nicht ausreichend für eine Gemeinde mit über 8.000 Einwohnern. Die Einstellung einer weiteren Vollzeitkraft, zumindest aber die weitere bedarfsgerechte Beauftragung eines Sicherheitsdienstes sollte beschlossen werden.
Auch sollten die Möglichkeiten weiterer Kooperationen mit den Städten Limburg und Hadamar geprüft werden, denn weitere Schwerpunkte für Vandalismus und Sachbeschädigung dürften entstehen durch den neuen, teuren Grillplatz „jwd“ im Wald.
Zudem wünschen sich viele Bürgerinnen und Bürger, dass die Verkehrskontrollen des Ordnungsamtes auch in Neben- und Wohnstraßen verstärkt stattfinden. Vor allem zugeparkte Gehwege sind in vielen Bereichen ein Problem für mobilitätseingeschränkte Personen oder für Menschen mit Kinderwagen.